Wirtschaftsentwicklung
Bericht

Die Valmedia AG kann mit Druck umgehen

Von 100 Visitenkarten für ein KMU bis hin zu mehreren Millionen Flyern für die Migros – die Aufträge an die Druckerei Valmedia sind äusserst vielfältig. Wie sich das Unternehmen trotz wachsender Online-Konkurrenz positiv entwickelt und welche Herausforderungen das Druckwesen aktuell mit sich bringt, erklärt Geschäftsführer Sandro Elsig bei einem Besuch im Betriebsgebäude von Valmedia an der Pomonastrasse in Visp.

Flyer und Plakate, Bücher, Karten, Couverts, Visitenkarten, Magazine, Blachen, Roll-Ups, personalisierte Mailings inklusive Postaufgabe und vieles mehr werden bei Valmedia in Visp tagtäglich produziert. «Unser Kerngeschäft ist das Drucken», erklärt Geschäftsführer Sandro Elsig im Gespräch. «Wir verstehen uns aber als umfassenden Dienstleister in der grafischen Branche und kreieren neben dem reinen Druck auch Lösungen, zugeschnitten auf die individuellen Wünsche unserer Kunden und Partner.» Erfolgreich behauptet sich das Walliser Druckereiunternehmen so gegen die Mitbewerber, auch diejenige aus dem Internet. «Bei Onlinedruckern wird es schwierig, wenn es nur um den Preis geht. Das heisst aber nicht, dass wir teuer oder langsamer sind», betont er.

Sandro Elsig

Wir verstehen uns aber als umfassenden Dienstleister in der grafischen Branche.

Kunden sollen wissen: Hier kommts gut!

Wie Sandro Elsig ausführt, will Valmedia durch Beratung, Nähe, Mitdenken, Datenkontrolle, Datenreparatur und Unterstützung punkten. Die Kundschaft soll wissen, dass sie Qualität bekommt, und denken: «Wenn ich zu Valmedia gehe, dann kommt es gut!». Dafür sorgt das Team der Druckerei, das sich aus total 23 Mitarbeitenden, darunter vier Lernenden, zusammensetzt. «Wir haben das Glück, auf sehr flexibles Personal zählen zu dürfen, gerade wenn Schichtpläne wegen Aufträgen kurzfristig angepasst werden müssen.» Es ist laut Elsig nicht einfach, ausgebildete Fachleute zu finden. «Wir haben auch Quereinsteiger, die wir intern weiterbilden. Ausserdem bilden wir laufend Lernende aus, mit dem Ziel, sie auch nach der Lehre im Unternehmen halten zu können.»

Über 4000 Aufträge für über 1000 Kundinnen und Kunden werden jedes Jahr von Valmedia abgewickelt. Der Grossteil der Kundschaft ist in der Region angesiedelt. Rund 60 Prozent der Aufträge werden aus dem Oberwallis, ein Drittel aus der Deutschschweiz und der Rest aus der Romandie entgegengenommen. «Unsere Priorität liegt in der Region. Wir wollen aber auch in der Westschweiz wachsen. Mit unseren Französisch sprechenden Kundenberatern sind wir dafür bestens aufgestellt», sagt Sandro Elsig. Die Aufträge seien sehr vielfältig und können von 100 Visitenkarten für ein KMU bis hin zu über 7 Millionen Flyern für die Migros reichen. Valmedia ist zugleich auch ein Digitaldrucker: «Kleinere Auflagen produzieren wir digital. Heute rein, heute raus.» Oder hat personalisierte Mailings mit direkter und persönlicher Kundenansprache im Angebot. Dafür werden Adressen angeliefert. «Den Rest übernehmen wir. Produktion, Verpackung und Übergabe an die Post.»

Jungunternehmen mit langer Tradition

Die Valmedia AG ist 2018 aus einer Fusion der drei Druckereien Mengis Druck und Verlag AG, Valmedia und S&Z entstanden und wurde 2020 mittels MBO (Management-Buy-out) ein komplett eigenständiges Unternehmen. Bis dahin war es Teil der immer noch benachbarten Mengis Gruppe, welche die Lokalzeitung Walliser Bote und das Radio RRO unter einem Dach vereint – längst wird der WB auswärts gedruckt. «Wir sind immer noch Nachbarn in der Pomona, seit 2020 aber völlig unabhängig voneinander», betont Sandro Elsig. Nach dem Start in die Eigenständigkeit kam mit der Corona-Pandemie zunächst eine ruppige Zeit. «Diese Phase haben wir aber gut überstanden. Wir sind wirtschaftlich gut unterwegs, gesund und haben die letzten Jahre in verschiedene Maschinen investiert.»

Der Brigerberger Sandro Elsig selbst ist in seine Rolle bei Valmedia «hineingerutscht», wie er selbst sagt. Als gelernter Polygraf kehrte er nach einem Abstecher in den Kanton Bern 2016 zu seinem Ausbildungsbetrieb Mengis zurück. Im Jahr 2020 ist er im Rahmen des Management Buy-outs mit eingestiegen und hat so den Sprung ins Unternehmertum gewagt. Als der frühere Geschäftsführer Roland Zimmermann in Pension ging, hat er dann dessen Posten übernommen. Heute ist Elsig einer von insgesamt vier Inhabern des Unternehmens und für die Geschäftsleitung von Valmedia zuständig.

Laufend mit den Entwicklungen mitgehen

Auch wenn das Druckereigeschäft und die laufenden Entwicklungen im Metier eine Herausforderung darstellen, bereute Sandro Elsig diesen Schritt bislang nie. Er halte sich stets an den Slogan von Valmedia, erklärt er lachend: «Wir können mit Druck umgehen.» Es sei wichtig, mit der Zeit zu gehen und laufend neue Optionen zu prüfen. Dazu zählt etwa die Idee, künftig auch noch mehr veredelte Drucksachen anzubieten. Besonders stolz ist er auf die Investitionen, die in den letzten Jahren getätigt werden konnten, insbesondere in die neue Heidelberger Druckmaschine XL 106 der neusten Generation. Elsig ist überzeugt, dass Valmedia damit die Weichen für die Zukunft gestellt hat und «auch künftig als gesundes Unternehmen, seinen Teil zur Wirtschaft in der Region beitragen kann».  

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