Einmal die Gemeinde Goms - so ist das Oberwallis 2024 gewachsen
Erneut ist die Bevölkerung in der Region Oberwallis im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gewachsen – wenn auch etwas moderater als im Vorjahr. Das zeigen die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung im Jahr 2024. Treiber dieses Trends bleibt die Zuwanderung: Ohne sie würde die Bevölkerung schrumpfen.
88'681 Menschen lebten Ende 2024 im Oberwallis. Damit waren knapp 24 Prozent der Bevölkerung des Wallis im oberen Kantonsteil ansässig. Insgesamt zählten im Kanton per Ende 2024 etwas über 371'000 Personen zur ständigen Wohnbevölkerung. Damit hält der Wachstumstrend an: Im Oberwallis (+1,3%) lag das Wachstum erneut über dem Schweizer Durchschnitt (+1%). Im Vergleich wuchs die Region beispielsweise deutlich schneller als die Kantone Bern (+0,7%) oder Graubünden (+0.6%). Hält der Trend im selben Mass an, wird die Region in ein bis zwei Jahren die Grenze von 90'000 Einwohnenden erreichen. Da der Geburtenüberschuss auch im letzten Jahr erneut negativ ausfiel (-27 Personen), liegt die Ursache des Wachstums allein in der Zuwanderung.
Nimmt man diese Zuwanderung im Oberwallis genauer unter die Lupe, zeigt sich folgendes Bild: Von den insgesamt 7’900 Zugezogenen in den Oberwalliser Gemeinden im Jahr 2024 fielen jeweils rund 3’000 Bewegungen auf Einwanderungen aus dem Ausland, 1’200 auf Zuwanderungen aus anderen Kantonen und 3’700 auf Verschiebungen innerhalb des Kantons. Im selben Jahr zogen demgegenüber rund 6’700 weg. Der Grossteil der Weggezogenen blieb innerhalb des Wallis, also wechselte den Wohnort in eine andere Gemeinde (3’500 Personen). Damit lag der Wanderungssaldo 2024 bei einem Plus von knapp 1’200 Personen (2023: 2’000 Personen). Zum Vergleich: Das entspricht in etwa der Bevölkerungszahl der Gemeinde Goms.
Menschen aus 123 Nationen im Oberwallis
Mit der anhaltenden Zuwanderung hält auch der Internationalisierungstrend weiter an und macht die Region hinsichtlich der Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung diverser. Ende 2024 lebten im Oberwallis Menschen aus total 123 Nationen (2011: 111 Nationalitäten). Aufgrund der Zuwanderung aus nah und fern ist auch der Ausländeranteil in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Lag er im Jahr 2010 noch bei 15,6 Prozent, machte er 2024 neu 21,8 Prozent aus. Fast die Hälfte der ausländischen Staatsbürgerinnen und -bürger stammte aus Portugal, Deutschland und Italien. Im Vergleich liegt der Ausländeranteil im Oberwallis allerdings immer noch deutlich unter demjenigen im gesamten Kanton Wallis (25,9%) und in der Schweiz (27,4%).
Auf Gemeindeebene erlebte Visp im vergangenen Jahr die mit Abstand stärkste Zunahme. In absoluten Zahlen wuchs die Gemeinde um 355 Personen (+4,2%). Es folgten Brig-Glis (109 Personen/+0,8%), Gampel-Bratsch (80/+3,7%), Zermatt (76/+1,3%) und Naters (69/+0,7%). Die grösste Abnahme in absoluten Zahlen ergab sich in Täsch, wo die Bevölkerung um 61 Personen (-4,5%) schrumpfte. Im langjährigen Vergleich zeigt sich indessen, dass die Gemeinden im ganzen Oberwallis seit 2019 mit einer Handvoll Ausnahmen gewachsen sind. «Das belegt, dass die ganze Region vom Wirtschaftswachstum profitiert und sich die positive Entwicklung nicht allein auf die grossen Talgemeinden konzentriert», betont Niklaus Furger, Präsident von Visp und Vorsitzender des Steuerungsausschusses von valais4you.
