«Mit unserem Mindset können wir sehr viel Gutes schaffen»
Daniel Kehl hat die Walliser Wirtschaft aus unterschiedlichen Perspektiven kennengelernt. Mit dem geplanten EyaPark will der Unternehmer in Visp West nun einen neuen innovativen Standort für Jungunternehmen schaffen. Im Interview erklärt Daniel Kehl die Hintergründe dieses Projekts. Zudem nimmt er eine Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung im Oberwallis vor.
Daniel Kehl, Sie konnten sich in den vergangenen über dreissig Jahren als Projektleiter, Geschäftsführer und Verwaltungsrat in verschiedenen Unternehmen ein Bild der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region machen. Was hat sich verändert?
In den letzten rund 25 Jahren hat sich wirklich einiges verändert in der Region. Zugpferd Nummer 1 war ganz klar die Lonza. Und sie ist es nach wie vor. Nachdem das Unternehmen um die Jahrtausendwende den Entscheid gefällt hat, sich von der Feinchemie in Richtung Biotechnologie weiterzuentwickeln, nahm eine herausfordernde Transformation Schritt für Schritt Fahrt auf. Der Trend hält bis heute an und hat in den letzten Jahren einen regelrechten Peak erreicht. Gleichzeitig gab die Fertigstellung des NEAT-Tunnels der Region einen zusätzlichen Schub und verbesserte die Anbindung des Wallis an die restliche Schweiz immens. Die Entwicklung des kleinen Provinzbahnhofs Visp zum mondänen Knotenpunkt innert weniger Jahre ist schon eindrücklich.
Denken Sie, dass der aktuelle Wirtschaftsboom eine längerfristige und nachhaltige Entwicklung mit sich bringt?
Ein ganz klares Ja. Die aktuelle Entwicklung ist nachhaltig und langfristig. Warum? Nehmen wir nochmals die Lonza als Beispiel. Das Unternehmen hat immense Summen in Produktionsanlagen in Visp investiert. Das sind Anlagen, die einen Lebenszyklus von mehreren Jahrzehnten haben. Deshalb habe ich auch keine Angst, dass die aktuelle Entwicklung ein kurzes Strohfeuer ist. Man kann diese Anlagen nicht einfach zügeln. Generell gesehen, haben wir zuletzt einen Schub erlebt, von dem auch viele andere Unternehmen in der Region profitieren können. Die rasante Entwicklung ist beeindruckend und bringt naturgemäss auch einige Herausforderungen mit sich. Es ist aber auch naheliegend, dass nach dem Boom der letzten Jahre eine gewisse Konsolidierung stattfinden wird.