Gibt es aus eurer Sicht so etwas wie ein Geheimrezept für den «idealen Auftritt»?
Jeder Kunde, jedes Kundensegment ist verschieden. Das gilt auch für unsere Projekte. Bestimmt ist ein schöner und durchdachter Auftritt, bei dem sich über alle Kanäle und Kampagnen ein roter Faden zieht, wünschenswert. Weniger unser Ding sind «schnell-schnell»-Projekte, da dann meist nicht die Qualität erreicht werden kann, die wir selbst anstreben. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich grössere Erfolge feiern lassen, wenn ein Unternehmen eine komplette Kundensicht einnimmt und jeden noch so kleinen Touchpoint aus dieser Sicht betrachtet. So kann Betriebsblindheit vermieden werden – und man deckt spannende Sachen auf. Der Kunde sollte stets im Fokus bleiben, egal was man macht.
Auf eurer Website gibt es ein Kundenfeedback aus Südafrika. Ist die Ausrichtung von AB3 also eher international? Welche Rolle spielt das Wallis?
Nein, wir konzentrieren uns schon auf die Schweiz. Begonnen haben wir hier lokal im Wallis, aber durch unser Netzwerk konnten wir relativ früh auch schon für grössere Firmen ausserhalb des Kantons spannende Projekte umsetzen. Generell sind der digitalen Welt fast keine Grenzen gesetzt, da wir praktisch von überall aus und für jeden arbeiten können. Allerdings legen wir Wert darauf, Meetings je nach Kundin oder Kunde physisch durchzuführen, weshalb wir in Visp und Fribourg über Räumlichkeiten verfügen. Der Standort in Visp ist gegeben, weil unsere erste Firma hä? hier seit 2006 angesiedelt ist. In Visp sind die Büros von hä? und AB3 sowie das Warenlager von hä? zusammengelegt.
Bestehen bei Firmenstandorten im digitalen Bereich überhaupt noch Vor- und Nachteile?
In der digitalen Welt sind die Grenzen um einiges tiefer gesetzt und man erreicht mit viel weniger Ressourcen viel mehr Personen. Zudem ist vieles messbar. Man kann besser analysieren, welche Umsetzungen oder Kampagnen tatsächlich etwas gebracht haben. Aber die digitale Welt bringt auch Nachteile mit sich, wie etwa Konkurrenzangebote. Denn auch für die Konkurrenz sind die Grenzen um einiges tiefer gesetzt. Zudem besteht die Gefahr, dass aufgrund des fehlenden Kontakts das Persönliche verlorengeht. Aber mit gut überlegten Kampagnen und einem durchdachten Customer Journey wollen wir dem entgegenzuwirken.
Gibt es ein konkretes Beispiel dafür?
Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Unternehmen ihren Kundinnen und Kunden trotz Lockdown dank guten digitalen Projekten und Kampagnen sehr nah sein können. Ein gutes Beispiel dafür war die schweizweit erste digitale Weindegustation mit über 1000 Teilnehmenden, die wir mit Cave du Rhodan umsetzen konnten. Es gab sehr viele positive Rückmeldungen aus der Kundschaft, dass es nach Wochen der Einsamkeit wieder einmal schön war, mit mehreren Leuten zusammenzusitzen und Weine zu degustieren, auch wenn es «nur» digital war.