Unternehmertum
Bericht

Viel mehr als Websites - indual entwickelt sich ständig weiter

Vor bald zwei Jahren sind die Webentwickler von indual in ihre neuen Büroräumlichkeiten in nächster Nähe des Gliser Dorfplatzes gezogen. Sie behaupten sich erfolgreich in einem Umfeld, das sich rasant weiterentwickelt. Im Gespräch geben die beiden Inhaber Tobias Schalbetter und Emanuel Zuber einen Einblick in die Arbeit des Unternehmens und wagen einen Blick in die Zukunft.

Der Firmenname indual steht in erster Linie für individuelle Lösungen und weist gleichzeitig sinnbildlich auf die beiden Firmengründer Emanuel Zuber und Tobias Schalbetter hin. Sie haben ihre zwei Webentwicklungsbüros im Jahr 2009 zusammengeschlossen und damit ihre gemeinsame Reise eingeläutet. «Die Namensfindung war damals kein einfacher Prozess», geben sie im Rückblick zu. «Wir wollten eine möglichst unkomplizierte Bezeichnung.» Am wichtigsten sei Ihnen heute der Bezug zum Individuellen, was mit dem Firmennamen sehr gut zur Geltung komme. «Das ist unsere Kernkompetenz. Wir bauen individuelle Weblösungen, die auf die Bedürfnisse unserer Kundschaft zugeschnitten sind und die laufend weiterentwickelt werden können.»

Emanuel Zuber

Die Rückmeldungen zu unseren Produkten sind erfreulich. Wir wollen sie in den nächsten Jahren weiter voranbringen.

Ein eigenes CMS als Herzstück

Dabei geht es um mehr als bloss um Webauftritte. «Websites sind nur ein Teil des Ganzen», sagt Emanuel Zuber. Er spricht damit verschiedene Themen der Webentwicklung an, wie Suchmaschinenoptimierungen, Schnittstellen, Online-Shops oder individuelle Webapplikationen. Dazu gesellen sich eigene Produkte wie das Newsletter-Tool «dodeley» oder die Office-Lösung «yourBureau». Das jüngste Produkt im Hause indual, das Gutscheinsystem «felizzio», ergänzt diese Palette. Es wurde aufgrund der Nachfrage von Kundenseite heraus angestossen und ermöglicht eine zeitgemässe Verwaltung von Gutscheinen. «Die Rückmeldungen zu unseren Produkten sind erfreulich. Wir wollen sie in den nächsten Jahren weiter voranbringen», blickt er voraus.

Im Hintergrund bildet ein weiteres Produkt gewissermassen das Herzstück des Unternehmens – es hängt mit allen Dienstleistungen der indual GmbH zusammen. Tobias Schalbetter betont die Wichtigkeit des eigenen und selbstentwickelten Content Management Systems (CMS). «Unser System hält alles am Laufen. Es wird von uns ständig weiterentwickelt. Praktisch jeden Tag arbeitet jemand in unserem Team an Verbesserungen und Neuerungen.» Man dürfe nicht vergessen, wie rasant sich die Websites in den letzten 15 Jahren weiterentwickelt haben – die Entwicklungen seien gewaltig. Laufend sind neue Optionen und Anforderungen dazugekommen, etwa durch responsive Designs oder barrierefreie Websites, die heute gerade bei öffentlichen Institutionen zum Standard zählen.

Lösung muss immer individuell passen

Seit der Firmengründung sind einige hundert Webauftritte aller Art durch indual realisiert worden, so die Grobschätzung der beiden Firmeninhaber. «Wir haben irgendwann aufgehört mit Zählen», ergänzen sie lachend. Die Kundschaft reicht von grossen Unternehmen, für die jede Woche Programmierarbeiten erledigt werden, bis hin zu kleinen Vereinen mit einer einfachen Website, bei der nach der Lancierung meist nicht mehr viel Arbeit ansteht. «Es ist wie ein Mix aus vielem», sagt Emanuel Zuber. Gemeinsamen mit der Kundschaft schaut das indual-Team bei Bedarf, welche Dienstleistungen zusätzlich digitalisiert und integriert werden können, wie zum Beispiel durch eine Mitgliederverwaltung mit dem Tool «yourBureau» bei einem Verband oder einem Verein.

Das Wallis ist für das Webentwicklungsbüro ein gutes Pflaster. «Einerseits sind wir als Personen in der Region verwurzelt. Andererseits gibt es auch ein spürbares Bedürfnis für unsere Lösungen, vor allem im Tourismusbereich», sagt Emanuel Zuber. Im Tourismus hat das Unternehmen deshalb ein wichtiges Standbein, ist «aber in anderen Branchen ebenfalls stark verankert». Da die digitale Welt nicht aufs Wallis begrenzt ist, betreut indual auch zahlreiche ausserkantonale Kunden – rund ein Drittel ist nicht in der Region angesiedelt. «Viel geht übers Netzwerk, wobei Mund-zu-Mund-Propaganda wichtig ist», so Zuber. In den letzten Jahren hat sich der Kundenkontakt immer stärker ins Digitale verschoben – Online-Meetings sind inzwischen Standard. «Wir haben inzwischen sogar einige Kunden, die wir physisch noch nie getroffen haben.»

Tobias Schalbetter

Zu unserem grossen Glück können wir uns auf viele langjährige Mitarbeitende stützen.

Die herausfordernde Suche nach Fachkräften

Vor 16 Jahren ist das Unternehmen mit drei Personen – den beiden Gründern und einem Lernenden – gestartet. Heute zählt es insgesamt 11 Mitarbeitende. «Unser Team ist vor allem durch die Lernenden, von denen mehrere nach der Lehre bei uns geblieben sind, gewachsen. Zu unserem grossen Glück können wir uns auf viele langjährige Mitarbeitende stützen», erklärt Tobias Schalbetter. Ziel sei es, einen möglichst attraktiven Arbeitsplatz zu bieten, ergänzt Emanuel Zuber. Ein wichtiger Schritt dafür war der Bezug des neuen Büros. Anfang 2024 ist das Team vom Briger Sebastiansplatz an die Grundbielstrasse in Glis gezogen. Das habe sich gelohnt, sind die beiden Chefs überzeugt. «Wir sind sehr zufrieden. Das alte Büro war irgendwann einfach zu klein, bis schliesslich sogar der Töggelikasten raus musste», erinnert sich Zuber.

Tendenziell ist es nicht einfach, in der näheren Umgebung neue Fachleute für die Webentwicklung zu rekrutieren. «Die Nachfrage nach Jobs ist sehr schwankend. Vor einigen Jahren hatten wir zum Beispiel Mühe, Lernende zu finden. Inzwischen ist die Nachfrage aber wieder hoch.» Ausgeschrieben werden bei indual jeweils entweder eine Lehrstelle in Informatik oder in Mediamatik. Bereits ausgebildete Fachleute zu gewinnen, sei demgegenüber ein sehr schwieriges Unterfangen. Das liege wohl auch am Standort. «Schreiben wir solche Stellen aus, ist der Rücklauf ziemlich bescheiden. Das gilt vor allem für den Bereich der Webentwicklung, wo es tiefer geht», beschreibt Tobias Schalbetter die Ausgangslage.

Emanuel Zuber und Tobias Schalbetter

Es wird aber bestimmt in zehn Jahren noch so sein, dass es jemanden braucht, der gezielt mit KI kommuniziert.

KI beeinflusst das Berufsfeld immer stärker

Die Frage, ob es eine Art perfekte Website gibt, beantworten die beiden Spezialisten überzeugt: «Nein, es ist immer eine massgeschneiderte Lösung.» Während der eine Auftritt einen komplexen Online-Shop beinhaltet, dient der andere ausschliesslich dazu, das Telefonnummer auffindbar zu machen. Sowohl das Frontend mit dem Design als auch das Backend mit den technischen Feinheiten müsse individuell zum Kunden passen. Nicht vergessen werden dürfe, dass durch die zunehmende Komplexität und die steigenden Ansprüche bei Websites mehr in den passenden Content investiert werden müsse – von Texten über Bilder bis hin zu Videomaterial. «Für die Kunden selbst ist die Erstellung einer Website deshalb auch immer mit Arbeit verbunden», betont Tobias Schalbetter.

Und welche Rolle spielt KI? «Es endet alles bei Terminator», beurteilen die beiden Spezialisten die Diskussion, wie sie die zunehmende Entwicklung von KI und deren Einfluss auf ihr eigenes Arbeitsumfeld einschätzen, scherzend. «KI ist Fluch und Segen zugleich», sind sie sich einig. Bereits heute sei sie bei ihrer Arbeit sehr präsent und werde von den Mitarbeitenden aktiv eingebunden. Sie sehen in der künstlichen Intelligenz eine Art Mitarbeiterin, die immer besser wird. Die Entwicklung erfolge rasant. «Es wird aber bestimmt in zehn Jahren noch so sein, dass es jemanden braucht, der gezielt mit KI kommuniziert. Die Arbeit verschiebt sich einfach in eine andere Richtung.» Schalbetter und Zuber sind überzeugt, dass Beratung und Begleitung, wie sie indual bietet, auch künftig nicht wegzudenken sind.

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