Wirtschaftsentwicklung
Veranstaltung

Wie weiter mit der grössten Arbeitszone im Oberwallis?

Am Mittwochabend fand in der Turnhalle Steg ein öffentlicher Informationsanlass zum aktuellen Stand des Projekts SteNiGa statt. Ziel war es, die Bevölkerung der Standortgemeinden Steg-Hohtenn, Niedergesteln und Gampel-Bratsch über die Ergebnisse der Testplanung und das weitere Vorgehen zu orientieren. Rund 120 interessierte Personen nahmen an der Veranstaltung teil.

Ausgangslage

Das Projekt SteNiGa betrifft die grösste zusammenhängende freie Industrie- und Gewerbefläche im Oberwallis. Das Gebiet, das etwa 80 Fussballfelder umfasst, ist im kantonalen Richtplan als „Zone mit Aktivitäten von öffentlichem Interesse von kantonaler Bedeutung (ZAÖI)“ eingestuft. Neben dem Standort Steg existiert im Wallis nur noch eine weitere solche Fläche in Collombey-Muraz.

Um eine nachhaltige Entwicklung dieser Arbeitszone aufzugleisen, wurde im Jahr 2021 das Projekt SteNiGa - benannt nach den drei Standortgemeinden - aufgegleist. Die Projektleitung liegt beim Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis (RWO). Seit Projektbeginn arbeiten die drei Gemeinden gemeinsam mit dem Kanton und weiteren Fachstellen an möglichen Entwicklungsstrategien.

Testplanung als zentrales Instrument

Im Mai 2023 wurde eine Testplanung mit drei interdisziplinären Teams lanciert. Ziel war es, konkrete Stossrichtungen und Lösungsvorschläge für die Entwicklung des Areals zu erarbeiten. Dabei wurden Aspekte wie die verkehrliche Erschliessung, die Siedlungsentwicklung sowie die Kriterien der ZAÖI einbezogen.

Die Testplanung zeigte auf, dass das Gebiet das Potenzial für bis zu 5000 zusätzliche Arbeitsplätze bietet. Gleichzeitig könnte sich die Bevölkerungszahl in den drei Standortgemeinden langfristig mehr als verdoppeln – eine Entwicklung mit weitreichenden Auswirkungen auf die Raumplanung.

Ein zentrales Element in der Planung stellt das Bahnhofsareal Steg dar. Es wird empfohlen, dieses zu einem Mobilitätshub auszubauen. Weitere diskutierte Massnahmen umfassen u. a. eine neue Erschliessungsstrasse, eine viertelstündliche Buserschliessung sowie sichere Fuss- und Veloverbindungen. Alle Planungsteams sprachen sich für eine strukturierte Ost-West-Achse innerhalb des Industriegebiets aus.

Weitere Schritte

Die präsentierten Ergebnisse der Testplanung dienen als Grundlage für weitere politische und planerische Entscheide. Wie Tamar Hosennen, Geschäftsleiterin des RWO, erklärte, handelt es sich dabei um Empfehlungen – noch seien nicht alle Fragen geklärt. Entscheidend werde sein, ob Kanton, Gemeinden und Eigentümerschaften bereit seien, die nächsten Schritte gemeinsam im Sinne der ZAÖI-Kriterien zu gestalten.

An der Urversammlung der Gemeinde Steg-Hohtenn im Juni 2025 wird die Bevölkerung über die Verlängerung der Planungszone sowie die Freigabe finanzieller Mittel abstimmen. Diese Mittel sollen unter anderem für die Entwicklung einer langfristigen Vision, eine Multikriterienanalyse zur verkehrlichen Erschliessung sowie eine vertiefte Siedlungsanalyse verwendet werden.

Weitere Informationen und der ausführliche Bericht zur Testplanung sind auf der Webseite der Gemeinde Steg-Hohtenn verfügbar: Zur Medienmitteilung

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