Wirtschaftsentwicklung
Analysen

Zahl der Neugründungen im Oberwallis stabilisiert sich

Der Pfeil zeigte zuletzt stetig nach oben. Dank des Wirtschaftsbooms der letzten Jahre ist die Zahl der jährlichen Firmengründungen im Oberwallis seit 2015 immer weiter gestiegen. Auch 2023? Was lässt sich zum vergangenen Jahr sagen? Ein Blick in die aktuellen Zahlen des Handelsregisteramts Oberwallis lässt einige Rückschlüsse zu.

Erneut wurden im vergangenen Jahr 449 neue Unternehmen ins Oberwalliser Handeslregister eingetragen. Diese Zahl liegt leicht unter der Zahl des Vorjahres (2022: 466 Neueintragungen). Erstmals seit 2018 (343 Eintragungen) gab es demnach einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Im letzten Jahr wurden hingegen nur 225 Firmenlöschungen im Handelsregister verzeichnet (2022: 277 Löschungen). Nie seit 2015 war diese Zahl so tief. Betrachtet man die Statistik nach Art der Einträge zeigt sich, dass wie in den Vorjahren die meisten neueingetragenen Unternehmen eine GmbH als juristische Form gewählt haben (2023: 193). Es folgen Einzelunternehmen (140) und schliesslich Aktiengesellschaften (89).

Oberwalliser Gründungsquote zeigt Entwicklungstrend

Wie sind diese Fakten zu interpretieren? Ein Einordnungsversuch. Im gesamten Kanton wurden 2023 insgesamt 2331 neue Firmen eingetragen. Damit entspricht der Anteil von neuen Firmen im Oberwallis nicht ganz 20 Prozent der Neugründungen im gesamten Kantonsgebiet. Also jede fünfte Firma im Wallis wurde 2023 im oberhalb der Raspille gegründet. Gemessen an der Bevölkerungszahl – im Oberwallis lebten Ende 2022 rund 24 Prozent der Bevölkerung des Kantons – liegt der Anteil an Firmengründungen folglich leicht tiefer als im übrigen Kantonsteil.

Nimmt man die Gründungsquote – also der Anzahl Firmengründungen pro 1000 Einwohner:innen im erwerbsfähigen Alter (18 bis 64 Jahre) – zur Hand, bestätigt sich dieses Bild. Wir haben dafür die Bevölkerungszahlen mit Stand Ende 2022 und die Firmengründungszahlen 2023 genutzt. Im gesamten Wallis belief sich die Quote demzufolge auf 10,5 Firmen pro 1000 Erwerbstätige. Zum Vergleich. Der nationale Schnitt lag bei 9,3 Firmen. Allein im Oberwallis (8,3) wird der Landesdurchschnitt indessen nicht erreicht. Die Oberwalliser Quote liegt beispielsweise auch unter den Zahlen in den Kantonen Zürich (9,3) und Graubünden (9,4), jedoch über derjenigen im Kanton Bern (6,7).

In die richtige Richtung …

«Es ist eine Entwicklung in die richtige Richtung», betont Christian Kalbermatter, Projektleiter beim Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis (RWO). «In den letzten Jahren ist dank des Wirtschaftsbooms eine dynamische Entwicklung in der Region erfolgt.» Es sei eine positive Botschaft, dass sich die Gründungszahlen im oberen Kantonsteil dem nationalen Schnitt weiter angenähert haben, so Kalbermatter. Der Vergleich zeigt: Pickt man zum Beispiel das Jahr 2015 heraus, lag die Gründungsquote noch bei 5,3 Firmen pro 1000 erwerbstätige Oberwalliserinnen und Oberwallisern zwischen 18 und 64 Jahren. «Bestimmt gibt es noch Luft nach oben, aber auf dieser Entwicklung kann man aufbauen und durch die Schaffung möglichst optimaler Rahmenbedingungen anknüpfen», so Kalbermatter.  

Fokus Schweiz: Firmengründungsrekord im Jahr 2023

Für das Jahr 2023 wurde erneut ein Firmengründungsrekord verzeichnet. Die Gründungszahlen 2023 bestätigen: Es wurden schweizweit noch nie so viele Firmen wie 2023 gegründet. Das zeigt die IFJ-Studie «Nationale Analyse Schweizer Firmengründungen 2023». Gesamthaft wurden 51'637 Neugründungen registriert. Das ist ein Wachstum von 3.2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022 und ein Anstieg von 2.2 Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2021. Die Schweizer Gründer:innen-Szene boomt und sichert der Schweiz gemäss des Innovation Scoreboard 2023 weiterhin europaweit die Führung im Bereich Innovation.

Zur IFJ-Studie 2023
Zurück